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Hens, Beutler & Schwalb im Interview

Der HSV besiegte vergangenen Abend die Rhein Neckar Löwen mit 28:24 (15:13). Handball.de war vor Ort und sprach nach dem Spiel mit Pascal Hens, Dan Beutler und Martin Schwalb.Pascal Hens: Die Leichtigkeit müssen wir uns neu erspielen“ Handball.de: Herr Hens, welche Bedeutung hatte dieses Spiel für den HSV? 
Pascal Hens: "Nachdem wir in Magdeburg verloren haben, es einfach nicht mehr gut läuft bei uns, war das ein sehr wichtiges Spiel. Natürlich war es nicht einfach, weil die Nationalspieler unterwegs waren. Wir haben nur einmal zusammen trainiert. Wenn die Jungs teilweise erst am Sonntag wieder hier sind, ist es schwierig, bereits am Dienstag wieder ein wichtiges Spiel zu bestreiten. Während der Länderspielpause waren wir teilweise nur fünf Leute beim Training. Wir haben uns vorgenommen, einfach einen großen Fight hinzulegen. Man darf nicht davon ausgehen, dass es spielerisch gleich wieder so gut läuft wie in der vergangenen Saison. Bis dahin ist es noch ein sehr weiter Weg. Aber wir haben unser Bestes gegeben, der Sieg fühlt sich gut an. Gerade wenn die Halle so voll ist."Was gab letztendlich den Ausschlag für den Sieg? 
Pascal Hens: "Wir haben es geschafft, unsere Aggressivität und unsere Abwehrleistung zu stabilisieren. Nur 24 Gegentreffer sprechen für eine gute Abwehr. Wir haben es geschafft, 60 Minuten richtig gut zu decken. Ich bin sehr zufrieden." Und nun schielt Ihr wieder auf Platz 3? 
Pascal Hens: "Ich schiele nur auf Großwallstadt, wo wir am Wochenende spielen. Das wird genauso schwierig. In der Verfassung, die wir gerade haben, müssen wir uns auf jedes Spiel total konzentrieren. Wir dürfen keine Spiele mehr verlieren, wollen schließlich im nächsten Jahr Champions League spielen."Könnt ihr diese Form nun mit nach Großwallstadt nehmen? 
Pascal Hens: "Wir müssen es versuchen. Es hat uns im letzten Jahr stark gemacht, in jedem Spiel gut zu decken. Das fehlt uns in dieser Saison einfach." Besteht nicht doch die Gefahr, dass man gegen eine Mannschaft wie Großwallstadt weniger motiviert ist als gegen eine Topmannschaft wie die Rhein-Neckar Löwen? 
Pascal Hens: "Es darf für uns überhaupt keine Rolle spielen, gegen wen wir antreten. Wir spielen diese Saison nicht den HSV Handball, den wir uns wünschen. Das hat jeder in der Mannschaft kapiert. Wir wissen, dass wir nicht so gut in Form sind wie in der letzten Saison. Die Leichtigkeit ist momentan nicht da. Die müssen wir uns wieder neu erspielen. Wir sollten uns keine Illusionen machen, uns nicht selber loben. Das war heute ein gutes Spiel. Aber gegen Großwallstadt müssen wir genau die gleiche Leistung abrufen, um zu gewinnen." Dan Beutler: „Ich bin keine 20 mehr“ Handball.de: Herr Beutler, herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Wie wichtig war dieser Erfolg? 
Dan Beutler: "Dieser Sieg war unglaublich wichtig. Die letzte Heimniederlage gegen die Füchse war noch in unseren Köpfen. Gerade als die Löwen in der zweiten Halbzeit so stark begannen. Aber wir sind zurück gekommen. Ich kann kaum mit Worten ausdrücken, wie wichtig der Sieg war." Die innerliche Erleichterung scheint groß zu sein, nachdem man praktisch mit dem Rücken zur Wand stand. 
Dan Beutler: "Wir hatten wirklich unheimlich großen Druck. Zuletzt haben wir einfach nicht gut gespielt, waren nicht konstant. Wir müssen nun immer so spielen wie heute. Vor allem müssen wir füreinander einstehen." Es war eine echte Abwehrschlacht. 
Dan Beutler: "So mussten wir spielen, sonst hätten wir keine Chance gehabt. Die Löwen haben gute Werfer. Hätten wir zu passiv gestanden, hätten wir verloren. Aber auch unser Angriff hat zuletzt viel abbekommen. Gerade in Magdeburg, das war praktisch kein Handball." Noch sieben Spiele stehen in der Bundesliga bevor. Wäre es Ihnen lieber, die Saison wäre schnellstmöglich zu Ende? Oder ist der Spaß heute zurückgekehrt? 
Dan Beutler: "Natürlich macht es Spaß. Aber die Verletzung von Jogi tut mir noch immer unendlich leid. Auch für mich ist es nicht ganz einfach, nun 60 Minuten zu spielen. Das tut meinem Körper weh. Ich bin eben keine 20 Jahre mehr."Aber Sie halten durch? 
Dan Beutler: "Natürlich, keine Angst."Schwalb: „Bin nicht bereit, groß zu feiern“ Handball.de: Herr Schwalb, wie fällt ihr Fazit zum Spiel aus? 
Martin Schwalb: "Es war ein Spiel auf hohem kämpferischen Niveau, beide Mannschaften haben mit viel Leidenschaft agiert. Wir konnten unsere Abwehr in den letzten Minuten weiter stabilisieren. Auch wenn wir ein paar Gegenstöße und schnelle Mitten zu viel bekommen haben. Trotz des Sieges bin ich nicht bereit, groß zu feiern. Zunächst einmal weil wir am Samstag gegen Großwallstadt ein ganz wichtiges Spiel haben. Zum anderen weil sich Bobo (Bertrand Gille) heute verletzt hat." Wie geht es Bertrand Gille? 
Martin Schwalb: "Er hat sich an der Schulter verletzt. Morgen werden wir eine MRT machen. Ich bin kein Arzt oder Physiotherapeut, aber ich befürchte nichts Gutes. Wenn Bobo sagt, er hat große Schmerzen, hat das etwas zu heißen. Er ist kein Mensch, der schnell Schmerzen hat. Ich hoffe, dass es letztendlich nur eine Prellung ist. Aber man weiß es nicht. Ich möchte den Teufel nicht an die Wand malen." Was gab heute den Ausschlag für den Sieg? 
Martin Schwalb: "Wir haben es in den letzten 10 Minuten geschafft, dass die Löwen überraschend lange Angriffe fahren mussten, obwohl sie gerne früh zum Torabschluss gekommen wären. Sie haben es nicht geschafft, unsere Abwehr auszuhebeln. So kam es zu Würfen, die teilweise gut haltbar waren." Throsten Storm (Geschäftsführer Rhein Neckar Löwen) wirft dem HSV vor, man habe zu aggressiv gedeckt. Er hätte sich gewünscht, dass die Schiedsrichter eingegriffen hätten. 
Martin Schwalb: "Handball ist ein leidenschaftlicher Sport, beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Es gab einige Situationen, in denen auch die Löwen einen Spieler von uns über die Klinge springen ließen. Wir haben offensiv gedeckt, sehr konsequent, aber keineswegs zu hart." Wie haben Sie Michael Kraus gesehen? Mit sechs Toren ist er auf Seiten des HSV der Mann des Spiels.  
Martin Schwalb: "Er ist mit seinen Siebenmetern gut in das Spiel reingekommen, hat auch ansonsten sehr dynamisch gespielt. Überhaupt hatten wir gegen die 5:1 Abwehr gute Lösungen. In der zweiten Hälfte, als die Löwen mit einer 6:0 Abwehr spielten, hat mir unser Angriff weniger gefallen. Das war mir zu statisch, es gab zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen. Wir müssen noch an unseren Spielzügen arbeiten, die Abwehr mehr in Bewegung bekommen. Aber ohne Frage hat Kraus gut gespielt." „