Silvio Heinevetter: Ein Handballer des öffentlichen Lebens

Sein Torwartstil gilt als eigenwillig, seine Emotionen auf dem Spielfeld sind nicht jedermanns Sache. Unbestritten ist aber, dass Silvio Heinevetter (27) zu den besten Torhütern der Bundesliga zählt. Weil Johannes Bitter seinen Rückzug aus der Nationalmannschaft erklärte, ist der gebürtige Thüringer als Nummer 1 zur Europameisterschaft in Serbien gereist. Ach das sind doch nur Etiketten. Wichtig ist doch nur, dass man spielt“, sagte Heinevetter gegenüber der Thüringer Allgemeine auf die Frage, ob er nun der beste deutsche Torwart sei. Außerhalb der Sporthallen gibt sich der Torwart meist gelassen. Ganz anders auf dem Spielfeld: Silvio Heinevetter steht für Emotionen. Er brauche das für sein Spiel, argumentiert der 194 cm große Athlet meist. Diese Emotionen haben ihm nicht nur Lob, sondern auch Kritik eingebracht. Besonders sein Umgang mit den Schiedsrichtern gilt als unangemessen. Einmal verfolgte er den Unparteiischen sogar bis zur Mittellinie. „Ich denke, es gibt wenige Schiedsrichter, mit denen ich nicht kann“, sagte Heinevetter gegenüber der Thüringer Allgemeine dazu. ,,Aber wenn das so ist, dann will ich mit denen auch nichts zu tun haben. Im Großen und Ganzen ist das Verhältnis aber okay, selbst wenn es auf dem Platz manchmal anders aussieht. Die Schiris können das aber einordnen.“ Der Nachfolger von Omeyer? Sein Potential als Torhüter ist unumstritten. Bereits als 20-Jähriger, als Heinevetter für den Zweitligisten 1. SV Concordia Delitzsch auflief, galt er als eines der größten deutschen Torhütertalente. Im Jahre 2005 unterschrieb er beim SC Magdeburg. Bereits in der zweiten Saison löste er Johannes Bitter als Stammtorhüter ab. Auszeichnungen wie ,,Rookie des Jahres 2007″ oder ,,SCM Spieler 2008 und 2009″ waren ihm somit sicher. Im Jahre 2009, als bereits gestandener Nationaltorhüter, ging er zu den Füchsen Berlin. Nur ein Jahr später, sicherlich nicht zuletzt aufgrund des sportlichen Aufschwungs der Berliner, verlängerte er seinen Vertrag bis 2014. Die Spekulationen über einen erneuten Vereinswechsel rissen trotzdem nicht ab. Der THW Kiel soll Heinevetter als Nachfolger von Thierry Omeyer in Betracht ziehen. Einige Medien berichteten sogar von einem Vorvertrag. Dieser wurde von Heinevetter zwar dementiert. Nicht aber das Interesse, irgendwann einmal in Kiel spielen zu wollen. Darüber mache er sich derzeit keine Gedanken, lautet sein typisches Statement. Vertrag hin oder her – die Zukunft des Torhüters gilt als ungewiss. Zumal er die Chancen, dass er mit Berlin eines Tages Kiel als Handballmannschaft Nummer 1 ablösen könnte, als gering betrachtet. "Kiel hat einen Etat, der mehr als doppelt so groß ist wie der von Berlin“, sagte er gegenüber Spox. ,,Deshalb kann man nicht mal eben sagen, wir wollen Kiel überholen. Das wäre so, als wenn Mainz im Fußball fünf Plätze vor den Bayern stehen würde." Das Glamour-Paar Heinevetter & Thomalla Silvio Heinevetter macht nicht nur mit seinem Sport Schlagzeilen. Seit er sich im Jahre 2009 öffentlich zu der Beziehung zu Schauspielerin Simone Thomalla bekannte, findet sein Privatleben in der Öffentlichkeit statt. Ein Nationaltorhüter und eine Tatort-Kommissarin – für die Boulevardblätter ein gefundenes Fressen. Zumal Simone Thomalla fast 20 Jahre älter ist. „Wieso Altersunterschied? Simone hat mir gesagt, sie sei 28“, entgegnete Silvio Heinevetter humorvoll den ersten Fragen zu seinem Privatleben. Mittlerweile hat er erleben müssen, was es bedeutet, eine Person des öffentlichen Lebens zu sein. Nur einige Monate nachdem die Beziehung öffentlich bekannt wurde, veröffentlichte die BILD-Zeitung ein Foto des Nationaltorhüters in inniger Umarmung mit einer hübschen Unbekannten. Laut Heinevetter handelte es sich dabei lediglich um eine Freundin, die er trösten wollte. Das Medieninteresse dürfte ihm trotzdem gezeigt haben: Als Prominenter, diesen Status hat er nun erlangt, kann man sich in der Öffentlichkeit nicht mehr unbeachtet bewegen. „Am Anfang war es eine Umstellung für einen Handballer, der nicht so oft in den Medien präsent ist“, verriet er gegenüber dem Internet-Portal Spox. „Mittlerweile ist es für mich aber normal, möchte aber vor allem durch sportliche Leistung Aufmerksamkeit erzielen.“ Zuletzt, beim EM-Sieg gegen Mazedonien, ist ihm genau das gelungen. „