10 Fragen an… Alfred Gislason (53, THW Kiel)

Alfred Gislason ist einer der erfolgreichsten Menschen in der Geschichte des Handballs. Dem deutschen Publikum wurde er im Jahre 1983 bekannt, als der damalige Rückraumspieler fünf Jahre bei TUSEM Essen spielte. Zwei Deutsche Meisterschaften gab es damals zu feiern. Weitaus mehr Titel gewann er jedoch als Trainer. Vier Deutsche Meisterschaften, drei DHB-Pokalsiege und drei Champions-League-Siege hat er vorzuweisen. Weitere Titel, sein Vertrag beim THW Kiel läuft bis 2017, dürften nur eine Frage der Zeit sein. Alfred Gislason beantwortet nun unsere Handball.de 10 Fragen und erzählt unter anderem, wem er seine erfolgreiche Karriere zu verdanken hat. 1. Mein Spitzname ist… Alli. In Island wird jeder, der mit Vorname Alfred heißt, Alli genannt. Meine Spieler nennen mich allerdings Alfred. 2. Darum bin ich Handballtrainer geworden… Handball ist mein Hobby. Ich hatte das Glück, den Sport zu meinem Beruf zu machen. Als ich aus Spanien zurückkam (im Jahre 1991 von Bidaso Irun, Anm.d.Red.), übernahm ich als Spielertrainer meine alte Mannschaft in Island. Nach sechs Jahren wollte ich eigentlich aufhören. Doch ich wurde überredet, nach Deutschland zu gehen. Irgendwie bin ich hier hängengeblieben. 3. Wenn ich kein Handballer geworden wäre, dann wäre ich jetzt… Ich bin Historiker und wäre vermutlich Lehrer geworden. Wobei es ein undankbarer Job ist, der zudem schlechter bezahlt wird. 4. Mein Vorbild ist… immer mein Opa gewesen. Er wohnte in meiner Kindheit gleich nebenan und war ein großartiger Typ. Eine ganz wichtige Person in meinem Leben ist auch ein Trainer namens Birgir Björnsson gewesen. Er hat mich in meiner Heimatmannschaft (KA Akureyri, d.Red.) als 17-Jähriger gleich in die erste Mannschaft gestellt. Obwohl es viele erfahrene Spieler gab. Außerdem hat er viel Theater gemacht, damit ich als erster Nordisländer für die Junioren-Nationalmannschaft nominiert wurde. Darüber gelangte ich kurz darauf in die Herren-Nationalmannschaft. Ich habe ihm also viel zu verdanken. 5. Meine sportlichen Ziele, die ich noch erreichen möchte… Ich möchte möglichst häufig Deutscher Meister und Champions League Sieger werden. 6. Der schönste Moment in meinem Leben war bisher… die Geburt meiner drei Kinder. Auch im Sport gab es glücklicherweise viele schöne Momente. Wenn ich etwas herausheben müsste, würde ich den Champions-League-Sieg mit dem SC Magdeburg 2002 nennen. Es war etwas ganz Besonderes, das gleich beim ersten Anlauf zu schaffen. Außerdem war das Deutschlands erster Sieg in der Champions League. 7. Auf diese Gegenstände kann ich am wenigsten verzichten… auf mein Fahrrad und meinen Garten, in dem ich mich gerne etwas entspanne. 8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Ich möchte gerne meine Rente lebenslustig angehen können. Vielleicht ist es in 20 Jahren soweit. 9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Du musst den Sport leben. Dazu braucht man sehr viel Ehrgeiz, und man muss viel Kraft aufbringen. 10. In 10 Jahren… werde ich vermutlich noch auf der Trainerbank sitzen. Außerdem hoffe ich, dass in Deutschland dann mehr für den Sport getan wird. In meinem Heimatdorf Akureyi, in dem etwa 20.000 Menschen leben, haben wir in allen Sportarten dreimal bessere Trainingsbedingungen als in Kiel. Die Kommunen tun hier zu wenig für den Sport, der Schulsport ist ein Stiefkind der Bildung, und es gibt viel zu wenig Hallen.