10 Fragen an… Gudmundur Gudmundsson (51, Rhein-Neckar Löwen)

Gudmundur Gudmundsson ist das Aushängeschild des isländischen Handballs. Für die Nationalmannschaft bestritt er 230 Länderspiele und nahm an den Olympischen Sommerspielen 1984 und 1988 teil. Als Trainer führte er die isländische Auswahl zu Olympia 2004, 2008 und 2012. Bei den Rhein-Neckar Löwen steht er seit September 2010 unter Vertrag. Nach den Sommerspielen in London (Island scheiterte im Viertelfinale an Ungarn) trat er von der Nationalmannschaft zurück. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt nun dem Bundesligisten. Gudmundur Gudmundsson beantwortete nun unsere Handball.de-10-Fragen und verriet unter anderem, wann in Mannheim ein Titelgewinn möglich sein könnte.  1. Mein Spitzname ist… Gudmi. Auch manche Spieler nennen mich so. 2. Darum bin ich Handballtrainer geworden… Ich habe früher selber in Island gespielt. Als unser Trainer sich verabschiedete, fragte mich der Vorstand, ob ich Spielertrainer sein möchte. Damals war ich 29 Jahre alt. Es war schwierig, gleichzeitig Spieler und Trainer zu sein. Aber ich habe damals viel gelernt. 3. Wenn ich kein Handballtrainer geworden wäre, dann wäre ich jetzt… vermutlich in der Finanzbranche tätig. Ich habe ein Studium in diesem Bereich absolviert und war früher neben dem Handball berufstätig.  4. Mein Vorbild ist… Ich habe von all meinen ehemaligen Trainern viel gelernt. Besonders Bogdan Kowalczyk (ehemaliger Trainer der isländischen Nationalmannschaft, Anm. d. Red.) war ein Vorbild für mich. Er hat für den isländischen Handball viel geleistet, die Trainingsqualität verbessert und war ein großer Taktiker. Auch wenn ich ein anderer Trainertyp bin, hat er meine Karriere beeinflusst. 5. Meine Ziele, die ich noch erreichen möchte… Natürlich möchte ich, wie jeder im Sport, weitere Titel gewinnen. Das ist ein langfristiges Ziel für die Rhein-Neckar Löwen. Wenn wir weiterhin gut trainieren und Kontinuität im Verein haben, könnte das innerhalb der nächsten drei Jahre möglich sein. Unser kurzfristiges Ziel ist es, neue Spieler zu integrieren und eine neue Mannschaft aufzubauen. Noch sind wir nicht in der Situation, über Titel zu sprechen. 6. Der schönste Moment in meinem Leben war bisher… Da gab es einige sehr schöne. Aber es war sicherlich ein ganz besonderer Moment, bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking die Silbermedaille in Empfang zu nehmen. Für den Erfolg bekam ich in Island einen Orden – eine große Ehre. 7. Auf diese Gegenstände kann ich am wenigsten verzichten… Meine Angel. Beim Fliegenfischen kann ich am besten entspannen.  8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Ich würde gerne zum Angeln nach Argentinien und außerdem eine Safari in Afrika machen. 9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Wer etwas erreichen möchte, muss viel trainieren und hart arbeiten. Außerdem sollten junge Spieler klare Ziele für Ihre kurz-, mittel- und langfristige Zukunft definieren. 10. In 10 Jahren… werde ich möglicherweise noch immer Trainer sein. Handball ist mein Hobby, ich liebe diesen Sport. Trotzdem war es zuletzt eine große Belastung, gleichzeitig die isländische Nationalmannschaft und den Verein zu trainieren. Für mich ist es eine große Entlastung, mich nun einzig und allein auf die Löwen konzentrieren zu können.