10 Fragen an… Sven-Sören Christophersen (26, Füchse Berlin)

Die Füchse Berlin haben sich längst zu einer Topmannschaft entwickelt. Rückraumspieler Sven-Sören Christophersen hat mit seinem starken Wurfarm und seinem Torriecher großen Anteil daran. Auch in der Nationalmannschaft ist er ein wichtiger Bestandteil. In seinen 74 Länderspielen hat er bisher 109 Tore vorzuweisen. Sven-Sören Christophersen beantwortete nun die Handball.de-10-Fragen, erzählte dabei unter anderem von seinem Spitznamen Smöre, der sportlichen Situation der Füchse Berlin und seinem früheren Vorbild. 1. Mein Spitzname ist… Smöre. Der entstand damals in Lemgo, wo praktisch jeder einen Spitznamen hatte. Ich spielte mit den beiden Ramota-Brüdern zusammen, die plötzlich auf das Smörebrod, die nordische Version von Hänsel und Grethel, kamen. So blieb Smöre hängen. 2. Darum spiele ich Handball… Der Sport hat viele Facetten. Handball ist sehr athletisch und schnell, es passiert ständig etwas. Es macht den Reiz aus, in der richtigen Sekunde die richtige Entscheidung treffen zu müssen. Außerdem ist die Resonanz der Zuschauer super. Ich habe als 7-Jähriger angefangen. Meine Mutter hatte im Krankenhaus oft Spätschicht. Daher nahm mein Vater, der Handball spielte, mich mit in die Halle. Ich spielte immer ein bisschen mit dem Ball herum, hatte Spaß daran. Also bin ich der Jugendabteilung beigetreten.  3. Wenn ich kein Handballer geworden wäre, dann wäre ich jetzt… Ich habe eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. Das ließ sich gut mit dem Handball vereinbaren. Mich hat dieser Bereich schon immer interessiert, habe früher auch zwei Praktika absolviert. Es könnte allerdings auch sein, dass ich Sportjournalist geworden wäre. Es ist letztendlich schwer einzuschätzen. Mit 18 habe ich meinen ersten Profivertrag unterschrieben. Ich bin dankbar, damit meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. 4. Mein Vorbild ist… Mir hat die Spielweise von Stefan Lövgren immer imponiert. Er spielte sehr effektiv, machte wenige Fehler. Er hat es verstanden, ein Spiel zu steuern. Ich habe mir in meiner Jugend von vielen großen Spielern etwas abgeschaut. Zum Beispiel auch von Daniel Stephan. Heute ist auch mein Mitspieler Iker Romero jemand, von dem ich viel lernen kann. Er hat einen großen Erfahrungsschatz, spielt schon lange auf höchstem Niveau und hat gelernt, auch mit den größten Drucksituationen umzugehen. 5. Meine sportlichen Ziele, die ich noch erreichen möchte… Mir ist es wichtig, dass ich mit meiner Leistung zum Erfolg einer Mannschaft beitragen kann. Natürlich würde ich gerne einen Titel gewinnen. Mit der Nationalmannschaft genauso wie mit dem Verein. Wir haben in Berlin eine sehr schlagkräftige Truppe. Ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Man hat uns für diese Saison vorausgesagt, dass wir aufgrund der Mehrbelastung mit der Champions League in der Liga einbrechen werden. Das ist nicht passiert. Ich blicke optimistisch in die Zukunft.  6. Der schönste Moment in meinem Leben war bisher… die Hochzeit mit meiner Frau im Sommer letzten Jahres. Das war ein einschneidendes, sehr positives Erlebnis. 7. Auf diese Gegenstände kann ich am wenigsten verzichten… Mein Handy. Ich bin viel unterwegs und es ist schön, mit Familie und Freunden im Kontakt zu bleiben. Ansonsten bin ich nicht sehr materialistisch. Für mich ist es das Wichtigste, oft die Familie und Freunde bei mir zu haben. Gerade weil man als Handballprofi einem ständigen Leistungsdruck unterliegt, ist es wichtig, auch Freunde außerhalb des Sports zu haben. Ich möchte nicht nur in diesem Handball-Kosmos leben, sondern auch über den Tellerrand hinausschauen. 8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Es wäre sicherlich interessant, außerhalb des Handballs die Welt zu erkunden. Ich habe keine bestimmten Reiseziele vor Augen. Es geht einfach darum, etwas von der Welt gesehen zu haben. Aber ich bin auch so mit meinem Leben total zufrieden. 9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Für mich hat es sich als erfolgreich herausgestellt, ehrgeizig zu sein, viel zu trainieren, aber niemals den Spaß am Handball zu verlieren. Im Jugendbereich legt man den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere. Natürlich spielt auch Talent und Glück eine Rolle. Aber letztendlich geht es um Ehrgeiz, Fleiß und Spaß. 10. In 10 Jahren… bin ich fast 37 Jahre alt. Es gibt ein paar Sonderfälle, die dann noch spielen. Ab Mitte 30 muss man von Jahr zu Jahr schauen. Ich hoffe natürlich, dass ich nach der Handballkarriere den Absprung in das Berufsleben erfolgreich schaffe. Noch weiß ich nicht genau, in welchem Bereich ich arbeiten möchte. Aber ich beschäftige mich durchaus mit der Frage.