Benjamin Herth: Ein Spätstarter mit großer Zukunft

Viel wurde spekuliert: Würde Benjamin Herth im Tausch gegen Martin Strobel zum TBV Lemgo wechseln? Oder zieht es den 26-Jährigen vielmehr zu den Rhein-Neckar-Löwen? Gegenüber der Schwäbischen Zeitung setzte er den Spekulationen nun ein Ende. Er habe in Balingen noch einen Vertrag und führe mit niemandem Gespräche, stellte er klar. Sein Kontrakt läuft noch bis Sommer 2013. Er möchte seinem Verein, der ihn vor acht Jahren verpflichtete und zum Profi machte, treu bleiben. Trotz der klaren Aussage von Benjamin Herth waren die Spekulationen nur allzu verständlich. Die Spielgemeinschaft HBW Balingen-Weilstetten hat sich zwar hervorragend entwickelt und ist seit dem Jahre 2005 in der Bundesliga etabliert. Trotzdem dürfte der Tabellenelfte kaum den sportlichen Ansprüchen von Benjamin Herth genügen. Die Chancen, eines Tages in einem internationalen Wettbewerb zu spielen oder gar einen Titel zu gewinnen, sind in der 34.000 Einwohner Stadt Baden-Württembergs denkbar gering. Dabei ist Benjamin Herth ein Spieler, der vom sportlichen Potential in einen Spitzenverein gehört. Seine Sprungwürfe sind legendär. Der 188 cm große Athlet steht regelrecht in der Luft. Mit seinem Schlagwurfaufsetzer sorgt er regelmäßig für Torgefahr. Dass Trainer Rolf Brack seine Mittelmänner offensiv spielen lässt, kommt ihm dabei sehr zugute.Vor neun Monaten, im April 2010, durfte Herth sich erstmalig das Trikot der Deutschen Nationalmannschaft überstreifen. Unter Heiner Brand gab er sein Debüt im Spiel gegen Weißrussland. Er hat sich im Kreise der DHB-Auswahl noch nicht zu 100 Prozent etabliert, befindet sich aber immerhin im Blickfeld von Bundestrainer Martin Heuberger. Hinter Michael Haas und Matin Strobel ist er für die Europameisterschaft in Serbien als dritter Mann (sprich: als Reserve) nominiert worden. Der Spätstarter