Christopher Nordmeyer: „Saisonziele sind unseriös“

Der Aufschwung vom TSV Hannover-Burgdorf scheint noch längst nicht abgeschlossen. Nachdem sich die Recken“ vergangene Saison überraschend für den EHF-Cup qualifizierten, sind sie auch in dieser Spielzeit gut aus den Startlöchern gekommen. Am Mittwochabend kommt es in Hannover zum Spitzenspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen. Handball.de-Mitarbeiter Oliver Jensen sprach zuvor mit Trainer Christopher Nordmeyer. Handball.de: Herr Nordmeyer, in der vergangenen Saison galt Hannover-Burgdorf noch als Überraschungsmannschaft. Nun befindet sich Ihr Team nach sechs Spieltagen schon wieder auf Tabellenplatz vier. Wird daraus nun ein Dauerzustand?
Nordmeyer: 
„Wir werden von allen Seiten unter Druck gesetzt. Wir sollen unseren Erfolg bestätigen, Saisonvorhersagen treffen – das machen wir nicht mit. Wir spielen einfach so gut wie möglich. Die Entwicklung wird zeigen, ob wir dauerhaft so erfolgreich sein können. Ich bin davon überzeugt.“  Handball.de: Was spricht gegen ein Saisonziel, das man öffentlich bekannt gibt?
Nordmeyer:
 „Wir können einfach nicht voraussehen, welchen Platz wir erreichen werden. Das hängt nicht zuletzt auch von den Gegnern und von möglichen Verletzungen ab. Das lässt sich überhaupt nicht voraussehen. Meiner Meinung nach ist es unseriös, ein Saisonziel auszugeben.“  Handball.de: Aber es dürfte auch Ihnen darum gehen, die starke Form der vergangenen Saison über diese Spielzeit fortzusetzen.
Nordmeyer:
 „Viele Menschen sagen, wir müssten nun erst einmal beweisen, dass wir weiterhin so stark spielen. Aber ganz ehrlich: Darum geht es uns nicht. Wir haben letzte Saison bewiesen, dass wir gut waren. Natürlich wollen wir uns weiterentwickeln. Aber das ist kein Ziel für die Öffentlichkeit, sondern unser eigenes Bestreben.“ Handball.de: Vom Etat hätte Ihre Mannschaft in der oberen Tabellenhälfte nicht viel zu suchen. Warum sind Sie trotzdem so stark?
Nordmeyer:
 „Ich denke, dass wir uns bei Neuzugängen wirklich viele Gedanken darüber machen, wer in unsere Mannschaft passt. Der Charakter und das Entwicklungspotential spielen eine große Rolle. Es geht nicht nur darum, wer gerade der beste Handballspieler ist.“  „