Er gilt als Abwehrspezialist, als Haudegen und als Motivator. Oliver Roggisch (33) hat sich in der Bundesliga und der Nationalmannschaft einen Namen gemacht. Sogar unter seinen Mitspielern gibt es richtige Fans von ihm. Er ist mein Vorbild“, verrät sein Nationalmannschaftskollege Patrick Wiencek. „Ich fand es schon immer beeindruckend, wie er in der Abwehr stand und die Leute motiviert hat.“ Seine Härte auf dem Spielfeld brachte ihm den Spitznamen „The Rogg“ ein. Oliver Roggisch nimmt das mit Humor: „Meine Mitspieler machen sich manchmal lustig darüber und ziehen mich auf. Aber ich habe mich daran gewöhnt.“ Auf dem Spielfeld macht sich niemand über ihn lustig. Sein Kampfgeist ist einzigartig. Bei der Handball EM in Serbien lief er sogar mit einer gebrochenen Nase auf. Und zwar ohne Gesichtsmaske, wie sie bei Fußballspielern üblich ist. „Wenn ich mit Maske spielen dürfte, würden die anderen Spieler sehen, was los ist. Dann krieg ich erst recht eine drauf. Daher macht das keinen Sinn“, lautete sein Kommentar. Selbstverständlich hielt ihn seine Blessur nicht davon ab, sich leidenschaftlich in jeden Zweikampf zu stürzen. ,,Solche Typen braucht eine Mannschaft“, sagte Bundestrainer Martin Heuberger anerkennend. Hartnäckigkeit zahlt sich aus Emotionen, Leidenschaft, Schnelligkeit und Härte – diese Aspekte faszinieren Oliver Roggisch am Handball. Sein Vater spielte bereits in der Regionalliga. Schon als 4-Jähriger begleitete er ihn zum Training und wollte nur eins: mitspielen. Eigentlich wäre er selbst für die G-Jugend noch zu jung gewesen. „Aber ich bin immer wiedergekommen. Irgendwann durfte ich mitmachen. Ich war eben hartnäckig“, erinnert er sich. Seine Karriere verlief wie im Bilderbuch. Bereits mit 17 debütierte er in der Bundesliga. „Auch in jungen Jahren ist Disziplin ganz wichtig“, verrät er sein Erfolgsgeheimnis. „Dazu gehört auch die Ernährung. Man sollte sich wie ein Sportler verhalten. Außerdem braucht man Trainer, die einen richtig fördern.“ Von TuS Schutterwald wechselte Roggisch im Jahre 2000 zu Frisch Auf Göppingen. Seine weiteren Stationen waren TUSEM Essen und der SC Magdeburg, bevor er 2007 zu den Löwen kam. Zwei EHF Pokalsiege und der Weltmeistertitel im eigenen Land sind seine größten Erfolge. Nach der WM 2011 in der Kritik„