10 Fragen an… Clara Woltering (29, Buducnost Podgorica)

Mit 148 Länderspielen zählt Clara Woltering zu den Routiniers der Deutschen Nationalmannschaft. Aufgrund der Verletzung von Isabell Klein wurde die Torhüterin vor der Europameisterschaft in Serbien zur Spielführerin ernannt. Gemeinsam mit Katja Schülke bildete sie ein starkes Torhüterinnen-Duo. Auf Vereinsebene spielt sie seit 2011 in Montenegro beim ?RK Buducnost Podgorica und gewann 2012  die Champions League. Clara Woltering beantwortet nun unsere 10 Fragen und erzählt, wie sie den Moment den großen CL-Triumphes erlebte. 1. Mein Spitzname ist… In Deutschland werde ich ganz normal Clara genannt. In Montenegro rufen mich meine Mitspielerinnen Klaki“. 2. Darum spiele ich Handball… Der Sport ist rasant und es fallen viele Tore. Meine beiden Schwestern haben bereits vor mir Handball gespielt und nahmen mich einmal mit zum Training. Als 6-Jährige habe ich neben dem Feld nur ein wenig mit dem Ball gespielt. Die Trainerin rief daraufhin Abends meine Eltern an und sagte, ich solle auch Handball spielen. Zuerst war ich im Feld. Als unsere Torhüterin keine Lust mehr hatte, haben wir einen Wettbewerb gemacht, wer die meisten Bälle hält. Ich gewann und stand daraufhin im Tor. 3. Wenn ich keine Handballerin geworden wäre, dann wäre ich jetzt… vielleicht Fußballspielerin. Ich habe bereits in der Auswahlmannschaft gespielt. Irgendwann musste ich mich zwischen Fußball und Handball entscheiden. Natürlich fiel meine Wahl auf Handball… Ansonsten bin ich staatlich geprüfte Agrarbetriebswirtin. Vermutlich wäre ich in diesem Beruf tätig, wäre ich keine Handballspielerin geworden. 4. Mein Vorbild ist… früher der Torwart Andreas Thiel gewesen. Sein Spitzname war „Der Hexer“. Er hat die gegnerischen Spieler so zur Verzweiflung gebracht, dass sie irgendwann nicht mehr auf das Tor werfen wollten. Ich habe jahrelang unter ihm trainiert, er ist ein toller Typ. 5. Meine sportlichen Ziele, die ich noch erreichen möchte… Ich möchte möglichst jedes Spiel gewinnen. Der Erfolg und die Titel kommen dann ganz automatisch. Mit dem Sieg der Champions League mit ?RK Budu?nost Podgorica habe ich mir bereits einen Traum erfüllt. Trotzdem bin ich niemals zufrieden und möchte weitere Titel sammeln. 6. Der schönste Moment in meinem Leben war bisher… als wir die Champions League gewannen (gegen Byasen Trondheim, Anm.d.Red.). Ich erinnere mich gerne daran zurück, als wir 20 Sekunden vor Spielende noch eine Auszeit hatten und ich gebibbert habe, dass meine Mädels den Angriff noch zu Ende spielen. Tatsächlich kamen mir diese 20 Sekunden vor wie eine Ewigkeit. Bei einem einzigen Gegentreffer hätten wir verloren. Als der Schlusspfiff ertönte, sind alle Dämme gebrochen. Man war total kaputt und fertig, aber konnte trotzdem herumspringen wie ein Duracell-Männchen. Die Freude und das Kribbeln haben wochenlang angehalten. 7. Auf diese Gegenstände kann ich am wenigsten verzichten… Gegenstände fallen mir nicht ein. Ich könnte lediglich auf meine Familie, meine Freunde und auf Tiere nicht verzichten. Meine Eltern haben einen landwirtschaftlichen Betrieb. Wenn ich meine Eltern besuche, helfe ich gerne mit und kümmere mich um die Kälber. 8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Ich möchte einfach alle Lebensabschnitte möglichst glücklich und gesund verbringen. Natürlich nimmt der Handball momentan viel Zeit ein. Ich freue mich darauf, irgendwann mitten in der Woche ein Konzert besuchen zu können oder die Weihnachtstage komplett frei zu haben. 9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Man muss immer an sich arbeiten und neuen Dingen gegenüber offen sein. 10. In 10 Jahren… bin ich hoffentlich körperlich fit und genieße das Leben mit meiner eigenen Familie.