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10 Fragen an… Florian Kehrmann (34, TBV Lemgo)

Florian Kehrmann ist der Routinier beim TBV Lemgo. Der Rechtsaußen spielt seit dem Jahre 1999 hier, war zuvor bei SG Solingen und TUSEM Essen aktiv. Die Deutsche Meisterschaft 2003, den DHB-Pokalsieg 2002 und die EHF-Pokalsiege 2006 und 2010 waren auf Vereinsebene seine größten Erfolge. Auch in der Nationalmannschaft war der 1,86 Meter große Linkshänder über mehr als zehn Jahre nicht mehr wegzudenken. Seitdem er im Jahre 1997 sein Debüt in der DHB-Auswahl gab, bestritt er 223 Spiele, feierte unter anderem den EM-Sieg 2004 und den WM-Sieg 2007. Zudem nahm er an drei Olympischen Sommerspielen teil. Florian Kehrmann stand nun unseren Handball.de-10-Fragen Rede und Antwort, erzählte dabei unter anderem von seinen Erfahrungen bei Olympia, seinen Zielen mit dem TBV Lemgo und seinem Traumurlaub in Kanada. 1. Mein Spitzname ist… Flo 2. Darum spiele ich Handball… Das Wichtigste ist, dass es eine Mannschaftssportart ist. Es wurde mir sicherlich auch ein wenig in die Wiege gelegt, weil bereits mein Vater in der 2. Liga Hallenhandball und in der Bundesliga Feldhandball gespielt hat. Mich hat immer fasziniert, dass es ein schnelles Spiel ist, man viele Tore machen und auf unterschiedlichen Positionen spielen kann. Ich habe als 6-Jähriger angefangen. Allerdings habe ich auch andere Sportarten ausgeübt. Als Boris Becker einen Boom auslöste, zum Beispiel Tennis. Außerdem habe ich Fußball gespielt. 3. Wenn ich kein Handballer geworden wäre, dann wäre ich jetzt… Keine Ahnung. Ich war auch ein guter Fußballer. Meine Eltern wollten allerdings nicht, dass ich bereits im jungen Alter zu einem größeren Verein wechsel. Ansonsten habe ich auch zwei Semester Sport studiert und eine Lehre bei der Sparkasse gemacht. Da ich aber sehr sportbegeistert bin, hätte ich vermutlich einen Beruf im Sport ergriffen. 4. Mein Vorbild ist… Früher war es sicherlich Jochen Fraatz. Das lag natürlich auch daran, dass ich ab der B-Jugend in Essen gespielt habe, wo er noch aktiv war. Ich habe sogar beim TBV Lemgo kurz mit ihm zusammengespielt, als er aufgrund unserer Verletzungsprobleme aushalf. Da war ich bereits selber ein gestandener Bundesligaspieler, von daher war das weniger aufregend. Spannender war es, als ich ihn früher in Essen zum ersten Mal traf. Das Anhimmeln von Idolen findet ebenhalt in der Jugend statt. 5. Meine sportlichen Ziele, die ich noch erreichen möchte… Das nächste Ziel ist es, mit TBV Lemgo wieder europäisch zu spielen. Es ist nun das erste Mal seit 13 Jahren, dass ich nicht im Europapokal spiele. Ich habe nun weniger Spiele, mehr Pausen. Das wird ein wenig langweilig. Mal abwarten, wie die deutschen Mannschaften spielen und welcher Platz in den Europapokal führt. Ich könnte mir vorstellen, dass der sechste oder siebte Platz reicht. Wir hätten dann eine gute Ausgangsposition. 6. Der schönste Moment in meinem Leben war bisher… Die Geburt der eigenen Kinder ist immer etwas Unvergessliches… Sportlich war wiederum die Europameisterschaft 2004 besonders emotional, als wir zum ersten Mal es geschafft haben, einen Titel zu holen. Schließlich wurden wir vorher immer als die Zweitplatzierten abgestempelt. Die Weltmeisterschaft 2007 war natürlich auch ein Highlight. Außerdem boten die Olympischen Spiele tolle Erlebnisse. Sydney 2000 waren die vielleicht schönsten Olympischen Spiele, weil die Stadt und die Menschen unvergesslich waren. Es hat einfach alles gepasst. In Athen hatten wir 2004 mit der Silbermedaille den sportlichen Erfolg. Peking 2008 war hingegen ein sportlicher Reinfall. Aber dafür konnte man danach das Drumherum genießen und andere Sportarten besuchen. Trotzdem wäre ich natürlich lieber länger im Turnier geblieben.  7. Auf diese Gegenständige kann ich am wenigsten verzichten… Ich bin nicht der Mensch, der den ganzen Tag am Handy hängt oder stundenlang im Internet herumsurft. Von daher fällt mir nichts ein. 8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Ein Skiurlaub in den kanadischen Rocky Mountains. Und mein zweiter Traum wäre es, einmal den Marathon in New York zu laufen. Aber das hat noch Zeit. 9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Man sollte sich nie mit dem zufriedengeben, was man bisher erreicht hat. 10. In 10 Jahren… Während des Sports ist es immer schwer zu sagen, was man danach machen wird. Ich lasse alles auf mich zukommen. Ich bin gerade dabei, verschiedene Sachen kennenzulernen. Zum Beispiel bin ich als Co-Trainer unserer A-Jugend tätig. Ich weiß auch noch nicht, wie lange ich noch spielen werde. Ich habe noch eineinhalb Jahre Vertrag und werde mal abwarten, wie lange die Knochen noch mitmachen.