Der Aufschwung des Thüringer HC hängt eng mit dem Trainer Herbert Müller zusammen. Im Sommer 2010 übernahm er das Traineramt des Bundesligisten, der die Vorsaison auf Tabellenplatz 8 abgeschlossen hatte. Gleich in seiner ersten Spielzeit formte er den THC zu einem Spitzenverein. 2011 gelang die Meisterschaft und der Pokalsieg, 2012 die Verteidigung des Meistertitels und 2013 der Meister-Hattrick. Herbert Müller beantwortet nun unsere 10 Fragen und erzählt unter anderem, wie er zum Frauen-Handball kam. 1. Mein Spitzname ist… Herbie. 2. Darum bin ich Handballtrainer geworden… Ich erachte Handball als die schönste Sportart der Welt, habe früher selber leidenschaftlich gespielt. In Rumänien fing ich an, später war ich in der 3. Liga in Augsburg aktiv. Eines Tages saß die Damenmannschaft des TSG Augsburg auf der Tribüne und bat mich darum, ein Training zu leiten. Das hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich dabei geblieben bin. 3. Wenn ich kein Handballtrainer geworden wäre, dann wäre ich jetzt… Mathematiker. Ich habe in Nürnberg (Müller trainierte die Damen des 1. FC Nürnberg) als Mathematikdozent gearbeitet. Momentan bin ich hauptberuflich Trainer. 4. Mein Vorbild ist… Erhard Wunderlich war als Handballspieler ein großes Vorbild. Als Trainer habe ich kein Vorbild. Jeder sollte seine eigene Linie finden. Ich finde allerdings Franz Beckenbauer als Persönlichkeit und überragende Sportfigur sehr interessant. 5. Meine sportlichen Ziele, die ich noch erreichen möchte… Ich möchte mit der Mannschaft Jahr für Jahr das bestätigen, was man sich im Training tagtäglich erarbeitet. Es wäre schon, mit dem THC etwas Langfristiges aufzubauen. Als Trainer muss man sich immer wieder neu beweisen. Nichts ist so vergänglich wie die sportlichen Lorbeeren von gestern. 6. Der schönste Moment in meinem Leben war bisher… Die Geburt meiner ersten Tochter war ein unvergessliches Erlebnis… Sportlich war der erste Meisterschaftssieg mit dem 1. FC Nürnberg ein schöner Erfolg. Wir haben in der 5. Liga angefangen. Niemand hatte erwartet, dass es so steil nach oben gehen würde. Es ist schade, dass der Verein später von der ganzen Stadt im Stich gelassen wurde… Die erste Meisterschaft mit dem THC, nach einer spannenden Saison, war ebenfalls ein sehr schöner Erfolg. 7. Auf diese Gegenstände kann ich am wenigsten verzichten… Mein Handy und sämtliche Bälle. Ich bin allgemein gerne am Ball sportlich tätig – ob nun beim Badminton, Squash oder Tennis. 8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Man sollte das Motto haben: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum. Das Leben ist kostbar, kurz und wertvoll. 9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Wählt Euch ein Vorbild aus und eifert diesem hinterher. 10. In 10 Jahren… bin ich vielleicht immer noch beim THC. Mein Vertrag läuft aktuell bis 2016. Gegen eine sonnige, warme Insel hätte ich in 10 Jahren allerdings auch nichts einzuwenden.