Martin Schwalb & Pascal Hens: Wir können Kiel besiegen

Am Wochenende steht das Champions League EHF-Final4 in Köln an. Im deutschen Halbfinale (18 Uhr) trifft der HSV auf den Titelverteidiger THW Kiel. Bereits zuvor spielen der KS Vive Targi Kielce (Polen) und der FC Barcelona Intersport (Spanien) den Finaleinzug unter sich aus. Handball.de sprach mit HSV Trainer Martin Schwalb (50) und Kapitän Pascal Hens (33) über die bevorstehende Aufgabe in der Königsklasse. Handball.de: Herr Schwalb, mit welchen Gedanken gehen Sie in das Halbfinale gegen den THW Kiel?
Schwalb: Ich habe dieses Spiel schon seit der Auslosung häufig im Kopf. Im Training habe ich immer wieder versucht, der Mannschaft entsprechendes zu vermitteln. Wir sind in einem richtig guten Zustand. Schade ist nur, dass der Oscar Carlen nicht dabei sein kann. Ich habe bis zuletzt auf ein Überraschungscomeback gehofft.“  Handall.de: Ist der Einzug in das Final-4 für den HSV bereits ein großer Erfolg? 
Schwalb: „Wir sind schon ein bisschen stolz, dass wir uns qualifiziert haben. Wir haben in der Champions League einen langen Weg mit schweren Auslosungen hinter uns. Ich denke, dass wir zurecht beim Final Four dabei sind. Nun wollen wir mit dem größtmöglichen Engagement, aber auch der nötigen Souveränität und Ruhe, das Turnier bestreiten.“ Handball.de: Wie wollen Sie den THW Kiel besiegen? 
Schwalb: „Der THW Kiel ist für uns natürlich kein unbeschriebenes Blatt. Genauso wenig sind wir für den THW ein unbeschriebenes Blatt. Kiel ist auf allen Positionen doppelt gut besetzt. Sie verfügen über zwei Abwehrvariationen, die man ein wenig auseinanderspielen muss. Dazu ist Ballgeschwindigkeit, Konsequenz und Selbstvertrauen erforderlich. Besonders in der Rückwärtsbewegung müssen wir genau und engagiert arbeiten. Ansonsten fängt man sich leichte Tore ein. Sind wir in unserer Abwehrformation angekommen, müssen wir variabel denken. Jeder THW-Spieler ist in der Lage, mit seinen individuellen Fähigkeiten Tore zu erzielen. Wenn wir konzentriert arbeiten, können wir den THW Kiel schlagen.“ Handball.de: Das hat in den letzten sieben Aufeinandertreffen allerdings nicht funktioniert. 
Schwalb: „Natürlich ist der THW Kiel als alter und neuer Deutscher Meister der Favorit. Allerdings glaube ich, dass wir uns in den letzten beiden Spielen Respekt erarbeitet haben. Wir haben gezeigt, wie man den THW ärgern kann. Letztendlich aber kommt es darauf an, die Chancen individuell zu nutzen. Genau das hat uns zuletzt gefehlt. Wir haben Chancen liegenlassen und technische Fehler gemacht.“ Handball.de: Und was haben Sie daraus gelernt? 
Schwalb: „Fehler werden natürlich auch am Wochenende passieren – allerdings auf beiden Seiten. Es wird darum gehen, wer die Big Points macht. Wir gehen mit viel Selbstvertrauen in das Spiel, wollen konsequent zum Tor gehen und den Abschluss suchen. Es wird niemand nach dem Spiel in der Kritik stehen, der auf das Tor geht und scheitert. Im Gegenteil: Spieler, die nicht die Entscheidung suchen, werden nicht gebraucht.“ „