10 Fragen an… Johannes Sellin (23, MT Melsungen)

Johannes Sellin hat sich in Melsungen bestens integriert. Der Rechtsaußen ist nach Michael Allendorf der zweitbeste Torschütze der Hessen. Überhaupt verlief die Karriere des 1,85 Meter großen Linkshänders bisher wie in einem Bilderbuch. In der Jugend spielte er beim HSV Insel Usedom, bis im Sommer 2007 der Wechsel zur Jugendspielgemeinschaft SG Spandau/Füchse Berlin erfolgte. Von 2009 bis 2013 gehörte er dem Profikader der Füchse an. Auch in den Auswahlmannschaften des Deutschen Handballbundes hat Sellin bereits Spuren hinterlassen. Im Jahre 2011 feierte er in Griechenland mit der Junioren-Nationalmannschaft den Weltmeisterschaftstitel. Sein Debüt für die A-Nationalmannschaft gab er im März 2012 gegen Island. Johannes Sellin beantwortet nun unsere 10 Fragen und erzählt unter anderem, dass er später gerne einen Handballverein in Brasilien trainieren würde. 1. Mein Spitzname ist… In Berlin wurde ich letzte Saison noch Jojo genannt. Seit dieser Saison ist Pudel mein Spitzname. Mein Mannschaftskamerad Philipp Müller meinte einmal, ich würde mit meinen Haaren in etwa so aussehen. 2. Darum spiele ich Handball… In der dritten Schulklasse gab es bei uns einen Aushang, dass man Handball spielen könne. Also habe ich es probiert. Der Gedanke, dass ich professionell Handball spielen könnte, kam allerdings erst, als Bob Hanning (Geschäftsführer der Füchse Berlin, Anm.d.Red.) mir das im Aussicht stellte 3. Wenn ich kein Handballer geworden wäre, dann wäre ich jetzt… Student. Ich habe ein Grundschulpädagogik-Studium angefangen. Weil das zeitlich zu viel wurde, legte ich allerdings ein Break ein. 4. Mein Vorbild ist… Ich habe kein Vorbild. Ich finde vielleicht ein paar Spieler toll. Im Handball zum Beispiel früher Florian Kehrmann, im Basketball LeBron James. Aber ich würde nicht von richtigen Vorbildern sprechen. 5. Meine sportlichen Ziele, die ich noch erreichen möchte… Zunächst einmal wollen wir ein geiles Final Four in Hamburg spielen, in das Finale einziehen und damit kommendes Jahr europäisch mit dabei sein. Ich sehe unsere Mannschaft ohnehin auf einem gutem Weg. Wir haben coole Typen, gute Einzelspieler und einen guten Trainer, der das als Team zusammenführt. Manchmal sind wir allerdings noch zu unkonstant… Ein weiteres Ziel ist natürlich, mit der Nationalmannschaft die WM-Qualifikation zu schaffen. Außerdem wäre es super, 2016 mit der DHB-Auswahl bei den Olympischen Spielen dabei zu sein.6. Der schönste Moment in meinem Leben war bisher… Es gab viele tolle Momente. Zum Beispiel den Gewinn des Junioren-Weltmeistertitels 2011 oder die Teilnahme am Final Four der Champions League 2012 in Köln. Aber letztendlich haben sich die schönsten Momente meines Lebens eher innerhalb der Familie abgespielt. 7. Auf diese Gegenstände kann ich am wenigsten verzichten… Mein Auto, mein iPhone und mein iPad. Letzteres nutze ich vor allem zum Spielen. 8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Ich hoffe einfach, dass ich ein gesundes Leben führen werde und dass meine Familie von größeren Problemen verschont bleibt. 9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Mit 23 Jahren gehöre ich ja noch nicht ganz zum alten Eisen, sodass ich hier große Tipps geben kann. Aber wenn ich ein Tipp geben soll: Ich halte es für wichtig, rechtzeitig den nächsten Schritt zu machen und bei einem Verein zu spielen, wo es die bestmögliche Konkurrenz gibt – vor allem auf der eigenen Position. Wenn man immer 100 Prozent geben muss, um sich durchzusetzen, entwickelt man sich weiter. 10. In zehn Jahren… werde ich vermutlich in Brasilien leben. Meine Freundin kommt daher. Es ist ein geiles Land mit geilen Leuten. Ich kann mir also gut vorstellen, eines Tages auszuwandern.