10 Fragen an… Michael Roth (51, MT Melsungen)

Michael Roth war in seiner aktiven Zeit ein erfolgreicher Rückraumspieler, bestritt 44 Spiele für die Deutsche Nationalmannschaft. Die Silbermedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1984 war einer seiner größten Erfolge. Mit TV Großwallstadt feierte er zudem (gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Ulrich Roth) eine Deutsche Meisterschaft und zwei DHB-Pokalsiege. 1994 begann seine Trainerlaufbahn. Michael Roth coachte die SG Kronau-Östringen, den TV Großwallstadt und die HSG Wetzlar. Seit dem Jahre 2010 steht er im Dienste des MT Melsungen. Michael Roth beantwortet nun unsere 10 Fragen und erzählt unter anderem, dass er neben dem Handball ein zweites Standbein hat. 1. Mein Spitzname ist… Schorle – wie die Weinschorle. Auf einem Weinfest habe ich einmal ein Tablett mit 20 Weinschorlen an den Tisch gebracht. Daraufhin rief jemand: Hier kommt der Schorle.“ Seitdem werde ich Schorle genannt, auch von meinen Spielern. 2. Darum bin ich Handballtrainer geworden… Ich war bei meiner ehemaligen Mannschaft SG Kronau-Östringen, wo ich selber aktiv gewesen bin, spielender Co-Trainer. Wenige Spieltage vor Saisonende wurde unser Cheftrainer entlassen. Ich habe ihn vertreten und mit der Mannschaft alle restlichen Spiele gewonnen. Seitdem bin ich nur noch Trainer gewesen. 3. Wenn ich kein Handballtrainer geworden wäre, dann wäre ich jetzt… Eventmanager. Ich bin Gesellschafter einer Eventagentur in Heidelberg. Solange ich noch Handballtrainer bin, führt mein Geschäftspartner die Agentur. Irgendwann werde ich vielleicht wieder in die Agentur zurückkehren. 4. Mein Vorbild ist… Mein ehemaliger Bundestrainer Simon Schobel hat mich als Trainer sehr inspiriert. Er hat bereits damals ein modernes Training geführt, konnte uns Spieler richtig pushen und hatte eine klare Ansprache. 5. Meine sportlichen Ziele, die ich noch erreichen möchte… Wo möchte jeder Trainer und Spieler hin? In die Champions League natürlich. Ob nun mit Melsungen oder vielleicht irgendwann mit einem anderen Verein. Unser Ziel mit Melsungen ist es jedenfalls, bis 2015 international zu spielen. 6. Der schönste Moment in meinem Leben war bisher… Privat die Geburt meiner Kinder… Sportlich waren die Olympischen Sommerspiele 1984 natürlich ein ganz besonderes Erlebnis. Zumal wir die Silbermedaille gewannen. Alle vier Jahre, bei jeden Olympischen Spielen, werden auch bei mir persönlich schöne Erinnerungen hervorgerufen.  7. Auf diese Gegenstände kann ich am wenigsten verzichten… Nudeln (meine Lieblingsspeise), einen guten Rotwein und natürlich meine Mannschaft. 8. Ein Traum, den ich mir gerne noch erfüllen möchte… Ich würde gerne eine Rundreise in Australien und Neuseeland machen. Überhaupt möchte ich noch mehr von der Welt sehen. Ich bin durch den Sport zwar viel herumgekommen, habe im Ausland aber meist nur die Sporthallen gesehen. 9. Mein Tipp für Nachwuchsspieler… Lasst Euch gut beraten. Die Karriereplanung sollte nicht nach dem finanziell besten Angebot gelenkt werden. Die Chance, regelmäßig zu spielen, ist viel wichtiger. Ich sage jungen Spielern immer: Es bringt dir nichts, auf dem Poster einer Spitzenmannschaft zu sein, wenn du nur auf der Bank sitzt. 10. In 10 Jahren… Mein Vertrag bei MT Melsungen läuft noch bis 2015. Es bleibt abzuwarten, ob ich dann weiterhin gefragt bin. Ich bin froh, aufgrund meiner Eventagentur unabhängig zu sein. Viele Kollegen können oder wollen nichts anderes. Es ist ein gutes Gefühl, dass ich nicht dazu gezwungen bin, als Handballtrainer jedes Angebot anzunehmen, um Geld zu verdienen.