Handballprofis im Berufsleben

Nur die wenigsten Handballspieler haben nach der Karriere ausgesorgt. Die Profis müssen Sport und Ausbildung unter einen Hut bringen, um auch nach der Karriere ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.Mir war schon immer klar, dass ich zweigleisig fahren würde“, sagt Steffen Bühler, der vergangene Saison mit dem TV Großwallstadt aus der Bundesliga abgestiegen ist. "Der Profisport bietet keine Sicherheit. Eine einzige Verletzung könnte eine gesamte Karriere ruinieren.“ Der Kreisläufer hat ein Studium in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und ein Studium der Wirtschaftspädagogik drangehangen. Kommende Saison wird er ,,nur“ noch in der 3. Liga beim TV Hochdorf spielen. Große Summen werden in der Drittklassigkeit zwar nicht bezahlt. Aufgrund seiner guten Ausbildung ist er darauf auch nicht angewiesen. Professionelle Handballspieler wissen, wie wichtig ein zweites Standbein ist. „Dafür, dass es weitere 40 oder 50 Jahre zum Leben ohne Einkünfte reicht, wird im Handball nicht genug verdient“, sagte Spielerberater Wolfgang Gütschow in einem Interview 2011. „Nur ein Spitzenverdiener, der sein Geld zusammenhält, wird am Ende ein paar Immobilien oder sonstige Anlagen haben, die ihm eine gewisse Sicherheit, besonders im Alter, garantiert.“ Seriöse Spielerberater geben ihren Klienten die Empfehlung, die sportlichen Freiräume zu nutzen, um zweigleisig zu fahren. „Erst mit 30 oder 35 Jahren ein Studium oder eine Ausbildung zu beginnen, ist nicht ganz so einfach. Ich lege bei den Jugend- und Juniorennationalspieler meiner Klienten größten Wert darauf, dass sie eine Ausbildung oder ein Studium beginnen“, sagt Wolfgang Gütschow. Dass das Studium aufgrund der Doppelbelastung ein wenig länger dauern kann, ist völlig normal. „Niemand muss die Regelstudienzeit einhalten. Wichtig ist nur, dass das Studium bei Karriereende abgeschlossen ist“ weiß Spielerberater Ekkehard Hostert. Ein Studium ist flexibler