Insolvenzen: Wenn Handballvereinen das Geld ausgeht…

Spielergehälter, Personalkosten, Hallenmiete, Reisekosten – der Betrieb eines professionellen Handballvereins ist teuer. Nicht immer gelingt es der Vereinsführung, all diese Kosten wieder einzuspielen. Auch in der jüngeren Vergangenheit gingen bei einigen Clubs die Lichter aus. HANDBALL.DE analysiert drei Insolvenzen der letzten Jahre. Die Spielerinnen des Bundesligisten Frankfurter HC steckten mitten in der Saisonvorbereitung, als sie die Hiobsbotschaft ereilte. Am 2. Juli 2013 gab die Vereinsführung die Beantragung eines Insolvenzverfahrens öffentlich bekannt. Der Schock war groß. "Sicherlich wussten wir Spielerinnen um die Situation des Vereins, sagte Nationalspielerin Christine Beier in ihrer ersten Stellungsnahme. ,,Uns wurde aber versichert, dass die neue Saison nicht in Gefahr sei. Und dann kam gestern kurz vor Saisonstart diese Nachricht.“ Dass der Deutsche Meister aus dem Jahre 2004 in finanziellen Schwierigkeiten steckte, war längst kein Geheimnis mehr. Bereits in den Jahren zuvor konnte der Verein nur mit großen Anstrengungen den Saison-Etat auf die Beine stellen. 2013 war das nicht mehr möglich. Laut Medienberichten hatte die Forderung einer öffentlichen Behörde in Höhe von rund 100.000 Euro den Verein endgültig in die Knie gezwungen. Insgesamt betrugen die Schulden laut Informationen von RBB-Online mehrere hunderttausend Euro. Als Folge der Insolvenz wurde das Bundesligateam aufgelöst, alle Vertragsspielerinnen sind entlassen worden. Der Spielbetrieb ging mit dem ehemaligen Juniorenteam in der 3. Liga und den Jugendmannschaften weiter. Im Februar diesen Jahres stimmten die 20 Gläubiger dem Insolvenzplan zu. Dadurch erhalten sie zumindest einen Teil ihrer Forderung. Präsident Uwe Bohm hatte allen Grund zum Aufatmen. Schließlich hätte bei einem Scheitern die Liquidation (sprich: die Zerschlagung des Vereins) gedroht. Nun steht erst einmal ein stabiler Spielbetrieb in der dritthöchsten Spielklasse im Vordergrund. Ein Wiederaufstieg ist zunächst kein Thema und ohnehin erst im Sommer 2015 wieder gestattet. DHC Rheinland: Spieler erfuhren von der Insolvenz aus der Presse