Die deutschen Handballer und Handballerinnen haben die Olympia-Qualifikation verpasst. Trotzdem gibt es zwei Herren, auf die wir mit Stolz blicken. Das deutsche Schiedsrichtergespann Lars Geipel und Marcus Helbig wird in London pfeifen. Handball.de stellt Lars Geipel und sein Leben als Unparteiischer vor. Den Moment, als Lars Geipel von seiner Nominierung erfuhr, wird der 37-Jährige nicht so schnell vergessen. Ich war in der Redaktion und fand in meinem E-Mail Postfach eine Nachricht von der IHF, in der mir relativ formlos mitgeteilt wurde, dass ich bei den Olympischen Spielen mit dabei bin. Vor Freude habe ich die gesamte Redaktion zusammengebrüllt“, erinnert sich der Redaktionsleiter der Mitteldeutschen Zeitung. Lars Geipel und Marcus Helbig haben bereits bei der letzten Welt- und Europameisterschaft gepfiffen. Trotzdem bezeichnen sie London 2012 schon jetzt als den Höhepunkt ihrer Schiedsrichterlaufbahn. ,,Die Olympia-Teilnahme war ein Ziel, das wir beide immer hatten“, so Geipel. Vom Spieler zum Schiedsrichter Die Schiedsrichterkarriere von Lars Geipel begann als 16-Jähriger. „Ich habe in der Jugend selbst Handball gespielt. In meinem Verein wurde händeringend ein Schiedsrichter gesucht“, erinnert er sich. „Ich war damals noch Schüler und fand es schön, als Schiedsrichter ein paar Mark verdienen zu können. Ein anderer Grund war, dass ich mich häufig über falsche Schiedsrichter-Entscheidungen aufgeregt habe und ich das besser machen wollte.“ Die Anfänge waren nicht ganz einfach. Rückblickend sagt Lars Geipel, dass besonders die Leitung der unterklassigen Spiele eine Herausforderung war: „Dort geht es unsauberer zu. Das technische Niveau ist eher niedrig. Außerdem ist bei solchen Spielen die Meckerquote bei Zuschauern und Trainern besonders hoch.“ Überhaupt sind Schiedsrichter oftmals Anfeindungen ausgesetzt. Lars Geipel blieb davon nicht verschont. Besonders vor einigen Jahren bei einem Regionalligaspiel der HG 85 Köthen. Nach einigen strittigen Entscheidungen kurz vor Spielende wollte das aufgebrachte Publikum den beiden Unparteiischen an den Kragen. „Wir mussten uns daraufhin in der Kabine einschließen“, erinnert sich Geipel. „Einige Zuschauer haben sich davor gestellt und gegen die Tür getrommelt. Erst nach zwei Stunden hatte sich die Situation wieder beruhigt, und wir konnten die Kabine verlassen.“ In solchen Momenten fragte sich sogar Lars Geipel, warum er sich das antut. In einem eigenen Kosmos
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