Michael Müller: „Manchmal kracht es zwischen Philipp und mir“

Im Sommer wechselte Rückraumspieler Michael Müller gemeinsam mit Zwillingsbruder Philipp Müller von der HSG Wetzlar zu MT Melsungen. Die gelungene Saisonvorbereitung und der Auftaktsieg gegen die Füchse Berlin machte die Nordhessen zum Geheimtipp dieser Saison. In den folgenden drei Spielen gab es jedoch zwei Niederlagen.Im exklusiven Handball.de Interview spricht Michael Müller mit Handball.de Mitarbeiter Oliver Jensen über den wackeligen Saisonstart, über das Verhältnis zu seinem Zwillingsbruder und über die Playoff-Pläne der Handball Bundesliga. 

Handball.de: Herr Müller, erst der Sieg gegen die Füchse Berlin, dann die Niederlagen gegen TuS N-Lübbecke und den VfL Gummersbach, nun wieder ein klarer Sieg gegen Emsdetten. Was ist denn nun das wahre Gesicht Ihrer Mannschaft?
Michael Müller:
„Eigentlich haben wir gehofft, dass es ähnlich gut weiterläuft wie in der Saisonvorbereitung und gegen Berlin. Das Spiel gegen Lübbecke war ein Totalausfall. Wir haben uns verunsichern lassen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir eine intakte und starke Mannschaft haben. Ich sehe jeden Tag im Training die große Qualität unseres Teams.“

Handball.de: Ist die Mannschaft vielleicht noch nicht eingespielt?
Michael Müller:
 „Doch, das ist kein Problem. Ansonsten hätten wir in der Vorbereitung nicht so stark gegen Mannschaften wie Flensburg und die Rhein-Neckar Löwen aufgespielt. Auch im Training sieht das richtig gut aus.“

Handball.de: Trainer Michael Roth sagte während der Vorbereitung, nach dem zehnten Tabellenplatz in der Vorsaison sei nun ein einstelliger Tabellenplatz Pflicht. Kann die Mannschaft mit dem Druck nicht umgehen?
Michael Müller: „Ich bin mit dem Trainer völlig einer Meinung. Mit diesem Kader kann es nicht das Ziel sein, erneut auf Platz zehn abzuschließen. Niemand sagt, dass wir gleich auf dem fünften Platz landen. Aber wir sollten unter den besten sieben oder acht Mannschaften stehen.“

Handball.de: Im September stehen auch noch die Spitzenspiele gegen den HSV und den THW Kiel an. Kann es sein, dass Melsungen bei solchen Spielen motivierter ist als gegen schwächere Teams?
Michael Müller: „Natürlich sind das besondere Spiele. Aber es darf nicht sein, dass man nur gegen die Topmannschaften voll motiviert in die Partie geht.“

Handball.de: Aber der Sieg gegen Berlin dürfte Mut machen, auch gegen Hamburg und in Kiel bestehen zu können.
Michael Müller: „Absolut. Man darf nicht vergessen, dass wir in der Vorbereitung auch gegen Flensburg gewonnen haben. Unsere Mannschaft hat Qualität. Wir müssen diese nur abrufen.“